Historie

 

Die Geschichte der Oma Plüsch wird eigentlich schon in der Bibel beschrieben. Da diese jedoch für die weitere Entwicklung der Christenheit vermeintlich nur von untergeordneter Bedeutung erscheint, sind wesentliche Passagen in den meisten Exemplaren nicht enthalten. Vielleicht aber auch nur um Druckkosten zu sparen. Deshalb erlauben wir uns diese weithin unbekannte Historie nachfolgend kurz darzustellen.

Daß von Kaiser Augustus ein Dekret ausging, wonach jeder sich in seinen Geburtsort zu begeben habe um sich dort schätzen zu lassen, ist ja allenthalben bekannt. Jedoch führte die daraus resultierende Völkerwanderung infolge der mangelnden gastronomischen Infrastruktur zu Widrigkeiten, welche in der sogenannten Herbergssuche ausführlich beschrieben werden. Hier bricht allerdings die Bibel ab. Wahrscheinlich deshalb, weil damit sonst das wesentliche Versäumnis aus der Schöpfungsgeschichte offenbart würde – nämlich die Unterlassung der Schaffung der Kneipen.

Um den nunmehr bekannten Mangel zu beseitigen, sprach der Herr zu den heiligen drei Königen: „Gehet hin und eröffnet ein Haus, zu laben die Müden und die Durstigen. Der Stern wird euch den Weg weisen. Fürchtet euch nicht“. Die heiligen drei Könige – bekanntermaßen Eric Dietz, Werner Engler und Thomas Rötzer – machten sich auch sogleich auf den Weg. Na ja, nun nicht ganz sofort, aber relativ bald.

Nebenbei sei hier erwähnt, daß es sich bei den in der Bibel erwähnten Typen Caspar, Melchior und Balthasar, welche in einem Stall mit Weihrauch und Myrrhe um sich geworfen haben sollen, um Hochstapler gehandelt haben muß, welche bis heute nicht gefaßt werden konnten. Herr Beckstein, kümmern Sie sich bitte selbst um diesen ungelösten Fall!

Zurück zu den wahrhaftigen heiligen drei Königen. Sie folgten dem aufgehenden Stern der Regensburger Universität. Da jeder so seine Eigenheiten hatte, war es selbstverständlich nicht zu erwarten, daß sie gemeinsam auf die Reise gingen. Eric war hier der Schnellste. Wahrscheinlich mit einem Walnußfrachter gelangte er als Erster nach Regensburg, nahm auf einem umgedrehten Biertragerl in einem Winkel aus roten Lilien Platz. Benebelt von den dort herrschenden seltsamen Düften und Dämpfen sagte er sich: „Hier werde ich dem Wunsch des Herrn entsprechen.“ Also eröffnete er 1971 an diesem Ort eine Kneipe und nannte sie fortan Oma Plüsch.

Gegen 1975 erreichte nun auch König Nummer 2, Werner Engler, sein Ziel. Als sparsamer Schwabe hatte er selbstverständlich den Weg auf billigste Weise zurückgelegt. Mit dem dabei Gesparten übernahm er von König Eric das Etablissement und führte es jahrelang in bewährter Weise. Böse Zungen behaupten noch heute, daß er bei seiner Reise so viel gespart hatte, daß er sich auch noch eine lasergesteuerte Schnitzelschneidemaschine leisten konnte, mit der es gelang, die Schnitzel so dünn zu schneiden, daß sie nur eine Seite hatten. Legendär wurde auch der Spruch: „Geh´ Werner, kratz mir noch ein Bier von Decke“!!! Wie war das noch: Erst der Degen und dann die Schraube oder in welcher Reihenfolge geht das Anzapfen?…..In jedem Fall sorgte Werner für die Blüte der Oma Plüsch und für den geschmackvollen Umbau zum heutigen Ambiente.

Im Jahr 1994 traf nun auch der letzte der Könige – Thomas Rötzer – ein. Mußte er doch auf seinem langen Wege bis zur gelobten Stätte jegliche Art von Wirtschaft in ausgiebigen Selbstversuchen testen, um zu wissen, wie eine Kneipe zu betreiben ist. Weitere zeitliche Verzögerungen wurden auch durch das eingehende Studium des Regensburger Untergrundes verursacht. Die Archäologie brachte ihm soviel Wissen ein, daß er jahrzehntelang auch das unterirdische Schattenreich Zappistan von Fürst Fuchs als Premierminister mit glasgefüllter Faust eisern regieren konnte. Als er eines Tages einen seiner seltenen Besuche an der Erdoberfläche hatte und sich seine Lungen mit übelriechendem Sauerstoff füllten, erblickte er die Oma Plüsch und sprach zu König Werner: „Ich mach den Laden, geh du zum Golf spielen.“
Dies geschah dann auch, und so ist nun seit August 1994 Tom der letzte der verbliebenen OMA Könige.

Es begab sich in der Mitte des Jahres 2003, daß das Haus, welches bis dahin Sitz der Oma und des letzten Königs war, von vielen Gelagen ermüdet und sanierungsbedürftig wurde. Da man die vielen Dürstenden nicht ohne eine Herberge zurücklassen konnte, grübelte der letzte Oma-König ohne Unterlass und fand schließlich nach vielen schlaflosen Nächten einen Ort, der sich bestens für eine „Neue Oma“ eignete. Sofort rief der König seine Berater zusammen und gemeinam gingen sie ans Werk, bis schließlich im April 2004 die „Neue Oma“ unter großem Anklang des Volkes eröffnet wurde.

Und wenn wir nicht gestorben sind, dann trinken wir noch heute………

 

Fortsetzung der Historie der OMA PLÜSCH

…und das Volk verbrachte 11 wunderbare weitere Jahre am Roten Lilien Winkel. Es vollzog seine üblichen Rituale, brachte seine Opfergaben ans Finanzamt und zelebrierte seine höchsten Feiertage, wie die Halbjahres- Weihnacht, kleidete sich seltsam am USiDo und am RoMo, plantschte bei der Pool-Party und zelebrierte natürlich den „Marmor, Stein und Eisen bricht-Gedenktag“ am 23. Dezember. So hätte es noch lange weitergehen können. Aber der Herr entschied anders und ließ die fürstlichen Mietwucherer aus dem Haus vertreiben und mit ihnen mußte auch das arme OMA-Volk die geliebte Heimat verlassen.
Unter der Führung ihres mittlerweile rundlicher gewordenen Toms, fanden sie 2004 mit großem TamTam Unterschlupf bei Pharao Witt in der Pfarrergasse. Dieser war mit seinen bisherigen Gästen nicht glücklich geworden und erfreute sich an den lustigen Sitten und Gebräuchen des OMA-Völkchens, das auch endlich Talerchen in seine Staatskasse fließen ließ. Man labte sich an Franzi und Edelstoff, Passauer und Becks. Die Feiern fanden unbeirrt weiter statt, nur die Wasserschlachten der Pool-Partys mußten leider entfallen, dies tat jedoch dem Wohlgefühl an neuer, behaglicher Wirkungsstätte keinen Abbruch. Lediglich die Schergen des Finanzamtes nagten unaufhörlich am Gemeinwesen, aber auch sie konnten zufriedengestellt werden und die Jahre zogen sorgenfrei vorbei. Dann aber dräute neues Unheil! Man schrieb das Jahr 2015 und der Pharao sprach: Ich bin meines Anwesens überdrüssig, Ä gybtn nu alles her um mich auf mein Altenteil zurückzuziehen.
Auch Tom wusste zunächst keinen Rat und machte sich mit seinem Volk auf die Wanderschaft und die Suche nach dem heiligen Land. Dabei teilte er das Wasser (Stilles und Sprudelndes) und sie kamen trockenen Fußes über die Donau, dort entdeckten sie eine Goldene Ente, deren schöner Garten sie völlig beeindruckte und begannen darin herumzutanzen. Und tatsächlich, nach kurzer Zeit wurde ihr Flehen erhört, und der Bischof mit seiner Brauerei erlaubte ihnen dort die Herrschaft zu übernehmen. Das älteste Wirtshaus Regensburg vereint mit der ältesten Studentenkneipe der Stadt und einem Biergarten der seinesgleichen sucht, dies alles gibt zu großen Hoffnungen Anlass, denen wir mit allen Kräften gerecht werden wollen.